Copyright Text und Bilder Anke Junginger
Elfen in Haus und Hof – Verborgenes Wirken im Guten Wer kennt Master Dobbs?
Master Dobbs? Naja, ein bisschen bekannt kommt einem das schon vor – zumindest „Harry Potter“ Leser werden da wohl gleich an Dobby denken... und so falsch liegen sie dabei gar nicht... Denn einst glaubte man auch daran, Elfen in Haus und Hof anzutreffen und nicht nur in der Natur. In England nannte man Elfen, die im Haushalt helfen „Dobbs“ oder „Master Dobbs“... tatkräftig und fleißig unterstützen sie die Menschen.
Aus den alten Erzählungen über Elfen geht hervor, dass man sie lieber nicht stören sollte, weder bei der Arbeit, noch beim Tanz. Das kleine Volk bleibt lieber unbeobachtet und wer den Elfen begegnet, der sollte sich zurückhalten, denn manchmal könnten sie etwas verstimmt reagieren, wenn man sie überrascht. Man erzählt sich viel von der Hilfe der Elfen: Dass sie die Hausarbeit erledigen, das Korn dreschen oder die Pferde armer Bauern mit bestem Hafer füttern – aber immer heimlich und leise... Ja, und wer nun die Elfen unerwartet erblickte und dann vielleicht noch über sie lachte, dem erging es meist schlecht. Oft resultierte der Versuch herauszufinden, was des Nachts passierte und wer für die Hilfe in Haus und Hof zuständig war mit dem Verschwinden der kleinen Wesen...
Auch der Dank der Menschen wurde laut einigen Erzählungen nicht gewürdigt... Ein Bauer hinterlegte für einen fleißigen Hauselfen einen neuen Hut, doch als dieser ihn fand rief er entzückt, dass er nun keine guten Taten mehr vollbringen wolle und verschwand. Wer das gute Wirken des Kleinen Volkes in Haus und Hof bewahren will, der sollte sich also nicht auf die Lauer legen und das Geheimnis lüften wollen, vielmehr empfiehlt es sich ein Schälchen Milch, ein Gläschen Wein oder etwas Nahrung für die fleißigen Helfer und Hausgeister als kleine Opfergabe hinzustellen.
Quelle und weiterführende Literatur: T.F. Thiselton Dyer, Folk-lore of Plants, 1889.