Copyright Text Anke Junginger, Bild Erich Urban
21. Dezember, Yule
Um den 21. Dezember feierten die Kelten und Germanen die Wintersonnwende, auch Yule genannt. Am kürzesten Tag des Jahres wird das Licht mit vielen Kerzen geehrt. Das Licht erwacht wieder – die Wiedergeburt der Sonne wird gefeiert. Die Dunkelheit verneigt sich vor dem Licht und zieht sich zurück. Der Zeitraum der 12 Weihnachtstage ist ein sanfter Übergang, der bis zum 31. Dezember andauert. Dies ist die Zeit der Familie und des Neuanfangs – die kalte Jahreszeit erhält durch die zwischenmenschliche Wärme der Weihnachtszeit eine Atmosphäre, die vor allem die Hauselfen und die Wesen des Elements Erde sehr lieben. Weihnachten ist die geweihte, heilige Nacht, die in diesen Zeitraum fällt – ein ganz besonderer Tag, der eine mächtige Energie vor allem um Mitternacht besitzt. Die Zeit um Weihnachten ist die Zeit des Lichts und der Lichtelfen, die vom Kerzenlicht angezogen werden. In der Weihnachtsnacht, so heißt es, kann man mit den Tieren sprechen. Es ist also die Nacht des gegenseitigen Verstehens der Menschen, Tiere und Naturwesen.
Die Zeit der Wunder
Zwischen dem weihnachtlichen Glanz und Licht ist ein Raunen zu hören, ganz sanft, im Verborgenen - im Dunkel der Nacht ist es ganz leise zu vernehmen... Der Ruf der Raunächte. 12 Nächte - es sind die Nächte der Wunder, der Prophezeiungen und der Visionen. Zeit für Räucherungen, Zeit für Orakel, Zeit für Träume - Bewusstsein und Klarheit verwoben mit den Geheimnissen der Anderswelt.
Auf der einen Seite das Weihnachtsfest, auf der anderen Seite Frau Holle - sie herrscht über den Schnee, sie ist die gute Mutter, sie bringt uns das Alte Wissen, sie verbindet, sie heilt. Sie gibt, sie ist gerecht, sie ist, war und wird immer sein - denn sie ist mit der Erde verbunden...
Wenn jetzt ganz leise die ersten Schneeflocken fallen, so ist es viel mehr als gefrorenes Wasser - es ist ein Zeichen, das uns mit der Anderswelt und mit der alten vergessenen tiefen Wahrheit verbindet. Ein Zeichen der Verbundenheit mit allem was ist, ein Symbol für die Liebe, die über allem steht und die uns alle am Ende des Weges wieder vereint. Ein Symbol, dass nichts vergessen ist, sondern nur die Form sich verändert im steten Fluss...
Das ist das Weihnachtsmärchen der alten Welt, eine Wahrheit, die zum Märchen wurde, um lebendig zu bleiben die aber jederzeit, von jedem einzelnen von uns, gelebt werden kann... Frohe Weihnachten und wundervolle Raunächte. Jetzt ist die Zeit der Wunder, Zeit für kleine Kerzenrituale und Räucherungen, für Meditationen und für Gebete, denn in dieser Stille liegt die aller größte Kraft.