Copyright Text und Bilder Anke Junginger
Die Faszination von Quellen
Heilquellen sind vielerorts anzutreffen. Die Menschen pilgern an diese Orte und versprechen sich Heilung durch das Wasser. Das bekannteste Beispiel findet man in Lourdes.
Aber Quellen besitzen immer eine magische Faszination. Klares Wasser rinnt aus Felswänden und wenn man die Hände damit benetzt spürt man die wohltuende Kühle. Frisch und klar läuft das Wasser über unsere Haut und wir spüren, dass dies die Kraft allen Lebens ist.
Wasser ist Faszination an sich und dort, wo es aus der Erde ans Tageslicht dringt, sind immer magische Orte, Orte der Kraft. An einer Quelle zu sitzen und das Wasser zu hören ist ein Moment der Ruhe und der Einkehr. Ein Moment in dem wir uns bewusst werden, was im Leben wirklich wichtig ist und was wir getrost loslassen können und dem Fluss des Wassers anvertrauen können. Hier können wir Sorgen loslassen, unsere Gedanken kommen zur Ruhe, wir können um Heilung bitten. Hier wird uns bewusst, dass wir weich und fließend wie das Wasser sein sollten, im Fluss des Lebens die Freude am Augenblick spüren... So erhalten wir die Kraft, die uns über schwere Momente hilft und wir können unsere eigene Stärke erkunden.
An den Quellen werden wir auch an die Quellgeister und Wassernymphen erinnert und wenn wir die Augen schließen, dann können wir sie uns vorstellen – verspielt und freudig mit dem Wasser wirbelnd. Hier wird die Natur lebendig. Hier nehmen die Wesen der Natur Gestalt an und hier sollten wir ihnen und der göttlichen Kraft für den steten Segen danken.
Quellen und magische Orte im Zeichen des Wassers in Bayern
Wenn man sich erst einmal auf die Suche nach heiligen Quellen begibt, wird man überrascht sein, wie viele sich oftmals ganz in der Nähe befinden.
Die Bründlkapelle bei Haimhausen soll zum Beispiel bei Augenleiden helfen. Bereits im 18. Jahrhundert wurde die Quelle von Wallfahrern besucht. Seit 1734 steht über der Quelle eine steinerne Bründlkapelle und unterhalb befindet sich die schon früher entdeckte Quelle in der sogenannten Lourdesgrotte mit einer Marienfigur.
In der Gemeinde Röhrmoos bei Dachau findet man Bad Maria Brunn. Auch hier befindet sich eine heilsame Quelle. Nahe der Quelle befindet sich die Wallfahrtskirche „Zur Ehre unserer Lieben Frau“ aus dem 17. Jahrhundert.
Der Aufzeichnung nach fand hier im Jahre 1662 der Holzhauer Stephan Schlairböck Heilung, nachdem er aus der Quelle getrunken hatte. Danach wurde die heilende Quelle von vielen Wallfahrern besucht. Vor allem von 1863 bis 1878 unter der sogenannten „Doktorbäuerin“ Amalia Hohenester suchten viele in Bad Maria Brunn nach Heilung.
Heute ist die Quellen in einem Brunnen gefasst und eine Marienfigur von Efeu umrankt zieht die Blicke auf sich.
Eine weitere Quelle, die besonders malerisch liegt, ist die Brunnenkapelle bei Altomünster. Zunächst sucht man vergeblich nach der kleinen Kapelle, denn sie liegt verborgen in einer Vertiefung. Malerisch am Rande eines kleinen Waldes, umgeben von Bänken, die zum Verweilen einladen, wirkt dieser Ort besonders zauberhaft. An den Bäumen flattern bunte Bänder im Wind – viele, die einen Wunsch haben, bringen solch ein Band an den Bäumen an.
Auf dem Weihenstephaner Berg in Freising findet man die Korbiniansquelle, die bei Augenleiden und Erkrankungen der Atemwege helfen soll. 717 fand St. Korbinian diese Quelle nachdem er einen Brunnen gegraben hatte. Später wurde über der Quelle eine Kapelle gebaut, die heute noch als Ruine erkennbar ist. Die Quelle befindet sich in einem kleinen Stollen. Einmal im Monat wird der Stollen geöffnet und der Zugang zur Quelle ermöglicht.