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Copyright Text und Bilder Anke Junginger 

Die vier Elemente

Die Elemente

„Bei der Erschaffung des Menschen wurde von der Erde eine andere Erde genommen, und diese ist der Mensch. Alle Elemente dienten ihm, weil sie fühlten, dass er Leben habe. In all seinen Handlungen kamen sie ihm entgegen und wirkten mit ihm und er mit ihnen.“

Aus Schriften der Heiligen Hildegard von Bingen, Leipzig, 1922, S.127 

 

Heil dem Wasser! Heil dem Feuer!
Heil dem seltnen Abenteuer!
Heil den mildgewogenen Lüften!
Heil geheimnisreichen Grüften!
Hochgefeiert seid allhier,
Elemente ihr alle vier!


- Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, Faust –

 

 

Feuer, Wasser, Erde, Luft – die vier Elemente faszinieren die Menschheit und sie bestimmen und durchdringen das Leben auf dieser Erde. Schon die griechischen Philosophen Thales, Heraklit oder Empedokeles versuchten die Elemente wissenschaftlich zu erfassen – allerdings wurden die Elemente aber auch noch bestimmten Göttern zugeordnet. Die Natur und das Göttliche wurden noch als Einheit verstanden.

Feuer symbolisiert Aktivität, Enthusiasmus, Begeisterung, Energie, Kraft und Hingabe.
Wasser gilt als sanft, weich und zart, veränderlich und nachgiebig.
Erde steht für Beständigkeit, Festigkeit, Beharrlichkeit, Dauerhaftigkeit, das Stoffliche und Endgültigkeit.
Luft symbolisiert Wechselhaftigkeit, Beweglichkeit, Veränderlichkeit, das Vergängliche und Unbeständige.

 

Wer sie nicht kennte
Die Elemente,
Ihre Kraft
Und Eigenschaft
Wäre kein Meister über die Geister.

 

- Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, Faust –

 

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Der Mensch strebt schon seit langem die Elemente zu beherrschen – denn wer die Elemente beherrscht, der ist beschützt gegen alles Übel:

 

"Kommt ihr herab aus der Luft,
Steigt ihr aus tiefem Meer,
Schlieft ihr in dunkler Gruft,
Stammt ihr vom Feuer her:
Allah ist euer Herr und Meister,
ihm sind gehorsam alle Geister."

 

So ist es auch dem Spruch gegen die Zauberei und gegen böse Geister aus „Die Geschichte von dem Gespensterschiff“ von Wilhelm Hauff im Märchen Almanach von 1826 zu entnehmen.

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Die Elementargeister

Auch im Mittelalter zeigt sich die starke Verbindung der Menschen zur Natur: man ordnet den Elementen die sogenannten Elementarwesen zu. Diese Elementarwesen sind in ihren jeweiligen Elementen zuhause und beherrschen diese - man sprach von: Salamandern (den sogenannten zarten Feuergeistern), von Nixen und Undinen (den sogenannten lieblichen Wassergeistern), von Sylphen (den sogenannten heiteren Luftgeistern) und Gnomen (den sogenannten kunstfertigen Erdgeistern). Sogar Gothe schreibt über die Kräfte, die diesen Naturwesen innewohnen und stellt sie in enge Verbindung mit den Elementen:

 

 Salamander soll glühen,
Undine sich winden,
Sylphe verschwinden,
Kobold sich mühen.
Wer sie nicht kennte,
die Elemente,
Ihre Kraft
Und Eigenschaft,
Wäre kein Meister
Über die Geister.


Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, Faust –

 

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Quellen

Goethes Faust, Stuttgart, 1900.

Dr. W. Vollmer, Vollständiges Wörterbuch der Mythologie aller Nationen, Stuttgart 1836.

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